Freitag, 18.09.2009–19.09.2009 / Gesellschaftshaus Magdeburg

Konzertabend mit Barroco Andino

Barroco Andino

 

Barroco Andino ist ein Ensemble bestehend aus einer Gruppe junger Künstler, die sich darauf spezialisiert hat, klassische und populäre Musik mit folkloristischen lateinamerikanischen Instrumenten (präkolumbisch) umzusetzen. Die zentrale Idee, die das künstlerische Schaffen von Barroco Andino bestimmt, leitet sich von der Prämisse ab, dass die Musik, weit über die üblichen akademischen Unterscheidungskriterien hinaus, über ausdrucksvolle Kontexte verfügt, welche über das Spezielle und Temporäre hinaus gehen.

 

 

Geschichte

 

Barroco Andino wird Anfang 1974 gegründet, als Jaime Soto León und eine Gruppe junger Musiker beschließen, ein Ensemble, das Musikelemente der klassischen europäischen Kultur mit der Klangfülle und den typischen Rhythmen Lateinamerikas verschmelzen lässt, ins Leben zu rufen. Nach einer unerbittlichen Auswahl von Musikstücken, nimmt die Gruppe Werke der barocken Komponisten wie J. S. Bach, G. F. Händel und A. Vivaldi in ihr Repertoire auf und beginnt, diese mit folkloristischen Instrumenten neu zu interpretieren. So formten diese Werke mit dem Klang der Hirtenflöte, des Charangos (Zupfinstrument aus dem Andenraum) und der Quena (Flöte aus dem Andenraum), sowie der Gitarre, der Mandoline und des Bass das, was ein eigener, spezieller und einzigartiger Musikstil sein sollte. Bis 1977 nimmt die Gruppe 4 Alben auf und wird von spezialisierten Kritikern mit zahlreichen Preisen und viel Lob ausgezeichnet. In diesem Moment beginnt eine Phase der Inaktivität und die Musiker von Barroco Andino gehen unterschiedlichen Projekten nach. Nach 8 Jahren der Stille vereint sich die Gruppe mit neuen Mitgliedern, immer unter der musikalischen und künstlerischen Leitung von Jaime Soto León; die ursprüngliche Idee wird beibehalten, jedoch werden außerdem Werke von Komponisten des Post-Barocks, wie Mussorgsky, Tchaikovsky und Prokofjiew, sowie Werke, die eigens vom musikalischen Leiter komponiert wurden, mit ins Repertoire aufgenommen. Das Ensemble fügt seiner Arbeit auch ein neues Element zu: die Stimme; so werden die Live-Auftritte mit dem Gesang der Musiker bereichert. Im selben Jahr, 1985, beginnt Barroco Andino mit seinen 10 Mitgliedern Konzerte in ganz Chile zu geben, einschließlich der entlegenen Regionen, und verwirklicht die erste internationale Tour mit dem Ziel Brasilien. 1987 wird die Gruppe nach Peru zum „Zweiten Lateinamerikanischen Treffen des Neuen Liedes“ („Segundo Encuentro Latinoamericano de la Nueva Canción, CICLA 87“) eingeladen. 1992 nimmt die Gruppe ihre zweite internationale Tournee in Angriff und gibt in Italien, USA und Japan Konzerte und tritt, unter anderem, in der Carnegie Hall in New York und in der Osaka Simphony Hall in Japan auf. 1994 realisieren sie eine Europatour und bereisen Deutschland und Holland sowie abermals Japan. 1996 wird die Gruppe eingeladen, Chile und Lateinamerika beim Internationalen Musikfestival von Taipeh, Taiwan, zu repräsentieren. Auf diese Teilnahme folgt eine dritte Reise nach Europa, bei der die Gruppe auf Bühnen in Belgien, Holland, Luxemburg und Deutschland auftritt. Im gleichen Jahr hat das Ensemble auch einen Auftritt in Buenos Aires, Argentinien. 1998 präsentiert sich Barroco Andino während einer einmonatigen Tour nochmals in den Vereinigten Staaten von Amerika. Und, zuletzt, wird das Ensemble im Juni 2000 zum dritten Mal nach Japan eingeladen, wo es Konzerte in Tokio und anderen Städten im Süden des Landes gibt.

 

Der Großteil der musikalischen Themen von Barroco Andino basiert auf den Werken der berühmtesten Dichterinnen und Dichter Chiles: Gabriela Mistral und Pablo Neruda.

 

Charakteristisch für Barroco Andino ist der Gebrauch einer großen Zahl von verschiedenen Musikinstrumenten, die sowohl europäischen, klassischen Ursprungs sind wie das Cello, die Klarinette, die Oboe, das Saxophon und die Flöte, als auch ursprünglich aus dem Andenraum stammen, wie zum Beispiel die Quena, der Charango, die Panflöte, etc.

 

Dank des Klangreichtums dieser Instrumente ist es möglich, solch unterschiedliche Musikstile verschmelzen zu lassen.

 

Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Sebastian Bach, Goerg Friedrich Händel, Peter Tschaikowski, Jaime Soto, Luis Advis u.a.

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