Samstag, 14.01.2012 / Gartensaal

Enoch Arden - Ein Melodram für Pianoforte von Richard Strauss

ENOCH ARDEN

Ein Melodram für Pianoforte von Richard Strauss

 

Sabine Swoboda, Rezitation - Helge Gutsche, Klavier

 

Enoch Arden Bild: Enoch Arden

- freier Kartenverkauf (VV:12,00 € /erm. 9,00 € zzgl. VVK-Gebühr / AK: 13,00 € / erm. 10,00 €) -

Enoch Arden

Mit einem außergewöhnlichen Programm eröffnen die Berliner Schauspielerin Sabine Swoboda (Rezitation) und der in Würzburg wirkende Pianist Helge Gutsche (Klavier) das Veranstaltungsjahr 2012 im Gesellschaftshaus am Klosterbergegarten am Sonnabend, 14.01.2012 um 19:30 Uhr.

Mit dem Melodram „Enoch Arden“, dem op. 38 von Richard Strauss, haben sich die beiden dem Magdeburger Publikum bereits gut bekannten Interpreten ein so eigentümliches wie faszinierendes Werk ausgewählt.

Mit den Begriffen „Melodram“ oder „melodramatisch“ verbindet man heute deren eher umgangssprachliche Bedeutung als Beschreibung besonders rührseliger Film- oder Fern-sehproduktion. Daneben bezeichnen diese aber vor allem eine äußerst interessante musika-lische Gattung, das besonders im 19. und frühen 20. Jahrhundert ungemein populäre Konzert-melodram, eine Verbindung zumeist gesprochenen Textes mit Musik. Dieser einst so erfolg-reichen Gattung nun nahm sich auch der durchaus geschäftstüchtige Richard Strauss während seiner Zeit als Hofkapellmeister an der Münchener Hofoper an und wählte für die Kompo-sition Lord Tennyson`s pathosreiche Ballade von „Enoch Arden“. Bei Aufführungen sowohl in München wie auf zahlreichen Tourneen selbst am Klavier seinen damaligen Vorgesetzten, den Intendanten Ernst von Possart, begleitend, war diesem Werke denn in der Tat ein über-wältigender Erfolg beschieden. Wenngleich er sich zunächst ein wenig abfällig über sein Oeuvre als „Gelegenheitsschund“ äußerte, fügte er es später doch als sein Opus 38 in den Werkskatalog ein.

Reich an Pathos – textlich wie musikalisch – ist das Melodram „Enoch Arden“ gewiß, als schwülstig (und damit „melodramatisch“ in oben erwähnter Wortbedeutung) wurde es nicht selten charakterisiert und dennoch strahlt es auf Ausführende wie Publikum nicht geringe Faszinationskraft aus. Denn Text (hier in der auch von Strauss verwendeten Übersetzung von Adolf Strodtmann) wie auch die später entstandene Musik zeugen zweifelsfrei von großer Meisterschaft und vermögen es in einzigartiger Weise, die bewegende Geschichte des Pro-tagonisten nahezubringen.

Enoch und dessen Freund Philipp Ray spielen als Kinder am Meer mit dem Mädchen Annie Lee, das sich in späteren Jahren zwischen der aufkeimenden Liebe beider entscheiden muß und Enoch erwählt. Die zunächst glückliche und mit Kindern gesegnete Ehe wird in der Folge durch einen Unfall Enochs und daraus entstehenden wirtschaftlichen Zwängen überschattet. Enoch ist schließlich gezwungen, sein Boot zu verkaufen und auf einem großen Schiff für eine weite Fahrt anzuheuern. Alleine mit dem neuen Dasein als Kauffrau überfordert, verarmt Annie während seiner Abwesenheit und wird von Philipp materiell unterstützt. Als der mitt-lerweile schiffbrüchig auf einsamer Insel gestrandete Enoch nach langen Jahren nicht zurück-gekehrt, gibt Annie schließlich, ihren Gatten tot wähnend, Philipps Werben nach und heiratet diesen. Der durch zufällige und glückliche Fügung schließlich doch noch heimkehrende Enoch wird indes von niemanden mehr erkannt.

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