Sonntag, 06.11.2022 / Schinkelsaal

15. Tage der jüdischen Kultur und Geschichte: ensemble1800berlin

Es ist dafür gesorgt, dass die Bäume in den Himmel wachsen

Musik von FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY, FANNY HENSEL UND JOHANN SEBASTIAN BACH

ensemble1800berlin:
Dr. Andrea Klitzing |  Klassische Flöte
Thomas Kretschmer | Violine
Patrick Sepec | Violoncello
Lucas Blondeel | Fortepiano

Alexander Weise | Sprecher

ensemble1800berlin

Ein Musik-Projekt zur Sichtbarmachung neuer Perspektiven auf das Leben jüdischer Komponisten, Komponistinnen und Schriftsteller am Beginn des 19. Jahrhunderts in Europa

Was ist das für eine Affinität, die Felix Mendelssohn Bartholdy für die Musik Johann Sebastian Bachs entwickelte?
In annähernd 400 Briefen hat Mendelssohn sich zu Bach geäußert. Dass Bachs sakrales Hauptwerk, die Matthäus-Passion, welche Mendelssohn Bartholdy 1829 nach fast 100-jähriger Pause in Berlin wiederaufführte, den Komponisten ein Leben lang beschäftigt hat, ist mittlerweile bekannt. In diesem Konzert des ensemble1800berlin steht aber Bachs Kammermusik im Zentrum und wenig bekannte Arrangements, die Mendelssohn – wie Robert Schumann – von diesen Werken anfertigte. Er selbst gab Bachs Präludien und Fugen bei zahlreichen Anlässen auswendig auf dem Hammerflügel wieder. Das ensemble1800berlin hat sich bewusst dazu entschieden, die Werke Bachs sowohl auf barocken als auch auf romantischen Instrumenten zu spielen, um die intensive Beschäftigung und sukzessive Aneignung des Bachwerks durch Mendelssohn Bartholdy instrumental-akustisch erfahrbar zu machen.

Das Konzert „Es ist dafür gesorgt, dass die Bäume in den Himmel wachsen“ des ensemble1800berlin wurde in der zwischen Wunsch und Gewissheit angesiedelten Vorstellung entwickelt, dass lebendige, künstlerisch gestützte Aufklärung ein nachhaltiges und wirkungsmächtiges Instrument gegen Rassismus und Diskriminierung ist.

Das ensemble1800berlin stellt seine Projekte auf historischen Instrumenten vor. Außergewöhnliche Klangbalancen und -mischungen, welche für den Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy von größter Wichtigkeit waren und mit modernen Instrumenten nicht mehr darstellbar sind, schaffen neue akustische Verhältnisse im Ensemble und laden das Publikum dazu ein, gängige Hörerwartungen zu hinterfragen. Die geistige Verfasstheit und Sprache jeder Zeit korrelieren eindrucksvoll mit dem speziellen Klangbild ihrer Musik. Aus diesem Grund gestalten die Musiker und Musikerinnen dieses Programm mit barocken und romantischen Instrumenten.

HINWEIS: neuer Beginn des Konzertes 18.00 Uhr (70 Min. ohne Pause)

Eine Veranstaltung der Tage der jüdischen Kultur und Geschichte 2022 in Kooperation mit dem Forum Gestaltung e.V.

Programm

J.S. Bach Präludium und Fuge D-Dur, aus: Das Wohltemperierte Klavier, BWV 850
Felix Mendelssohn Bartholdy
Präludium und Fuge für Fortepiano op. 35 Nr. 1. e-Moll
J.S. Bach
Arie (Bearbeitung) Aus Liebe will mein Heiland sterben, aus: Matthäus-Passion BWV 244
Suite für Violoncello Nr. 3, C-Dur, BWV 1009 (bearbeitet von Robert Schumann für Cello und Fortepiano)
Chaconne d-Moll, aus: Partita für Violine solo, BWV 1004 (bearbeitet von F. Mendelssohn Bartholdy für Violine und Fortepiano)
Suite h-Moll, BWV 1067 für Flöte, Streicher und basso continuo

Lesung: "Bachbriefe" von Felix Mendelssohn Bartholdy, Fanny Hensel u.a.


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