Samstag, 12.10.2013 / Klosterkirche im Kunstmuseum

Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens

Stummfilm trifft Orgelimprovisation. In Kooperation mit den 3. Filmkunsttagen Sachsen-Anhalt

Franz Danksagmüller, Orgel und Elektronik - Anne Michael, Orgel und Klavier - Henrike Henken, Gesang

Nosferatu, ein deutscher Stummfilm aus dem Jahr 1922 von Friedrich Wilhelm Murnau, erzählt in fünf Akten die Geschichte des Grafen Orlok, eines Vampirs aus den Karpaten, der in Liebe zur schönen Ellen entbrennt und Schrecken über ihre Heimatstadt Wisborg bringt. Nosferatu gilt als einer der ersten Vertreter des Horrorfilms und übte mit seiner visuellen Gestaltung einen großen Einfluss auf das Genre aus. Zugleich gilt das Werk mit seiner dämonischen, eine gequälte Seele spiegelnden Hauptfigur und seiner traumartigen Inszenierung als eines der wichtigsten Kinowerke. Zu sehen ist er in einer restaurierten Fassung der Murnau Stiftung.

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Für die in großen Teilen improvisierte Musik zu Nosferatu kommen Stimme, Orgel, Klavier, eine Akkordzither, Elektronik, sogar Fundstücke vom Schrottplatz zum Einsatz und sorgen für morbide Stimmung. Die Sängerin Henrike Henken personifiziert die unschuldige Gestalt der Ellen und wird ihren kindlichen Charakter ästhetisch in Klang umsetzen. Der so entwickelte Soundtrack ist eine Mischung aus Musik und Sound Design, wobei die Grenze zwischen beiden Elementen teilweise aufgehoben zu sein scheint und aus einzelnen Stimmen dramatische Chöre entstehen.

Als Solisten dieses Orgelkonzertes der etwas anderen Art hat das Gesellschaftshaus Franz Danksagmüller gewinnen können, der mit zwei Studentinnen der Musikhochschule Lübeck den schaurigen Soundtrack zum Stummfilm entwirft: Franz Danksagmüller erhielt seinen ersten Unterricht in Klavier, Orgel und Theorie bei seinem Vater. Von 1980 bis 1988 war er Schüler von Domorganist Walther Schuster (Passau). Es folgte das Kirchenmusik- und Orgelstudium bei Michael Radulescu an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien, ein Kompositionsstudium an der Hochschule für Musik in Wien, sowie elektronische Musik und Musiktechnologie am Studio for Advanced Music & Media Technology in Linz. Danksagmüller ist Preisträger mehrerer internationaler Wettbewerbe (u.a. ION, Nürnberg). Seit Oktober 2005 ist er Professor für Orgel und Improvisation an der Musikhochschule in Lübeck. Seine Kompositionen umfassen Kammermusik, Musik für Orgel, Chor und Elektronik, sowie Film- und Theatermusik. Zu seinen Projekten zählen Musik zu Stummfilmen in unterschiedlichen Besetzungen u.a. in Kopenhagen, Göteborg, Barcelona, Porto und Tokyo, die crossover - Projekte mit der Sängerin Lauren Newton, “bux21” über Themen von Dietrich Buxtehude, Aufführungen bei den Filmmusiktagen in Halle, Kompositionen für den Internationalen Buxtehude- Orgelwettbewerb sowie eine performance für Orchester, live-Elektronik und Stimme mit dem Dirigenten Martin Haselböck und dem Hollywood-Schauspieler John Malkovich.

 

 

 

 

 

 

 

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