Freitag, 28.04.2023 / Schinkelsaal

Kammermusik: Die Winterreise

Licht und Schatten

Musik von Franz Schubert

Grundmann-Quartett:
Eduard Wesley | Oboe
Ulrike Titze | Violine
Bettina Ihrig | Viola
Ulrike Becker | Violoncello
und
Florian Götz | Bariton

Grundmann Quartett | Foto: Felix Broede

Die Suche nach Trost in der Einsamkeit, Lust am Leiden und Sehnsucht nach dem Tod sind Seiten der Existenz, mit denen wohl jeder Mensch im Laufe seines Lebens einmal konfrontiert wird. Künstler aller Zeiten haben diese dunklen Züge in ihren Werken zu ergründen versucht. Wilhelm Müllers Gedichtzyklus »Winterreise” von 1823/1824 ist gewiss einer der Höhepunkte des Genres. In Franz Schuberts Vertonung der Gedichte erhält die Wanderung einen melancholischen Sog, dem sich kein Zuhörer entziehen kann. Zusammen mit dem Bariton Florian Götz bringt das Grundmann-Quartett die »Winterreise« in eine neue Gestalt: Schuberts Klavierpart erklingt in einer Bearbeitung für Englischhorn (die größere, melancholische Schwester der Oboe) und Streichtrio, zusätzlich wird das Geschehen durch eingeschobene Instrumentalsätze von Franz Schubert illustriert.

 

Florian Götz studierte Gesang an der Guildhall School of Music and Drama London und der Hochschule für Musik Weimar und wurde darauffolgend 2010-2014 Ensemblemitglied am Theater Erfurt. An der Opéra National de Paris debütierte er als Artabano in Pagliardis Caligula delirante, am Théâtre des Champs-Elysées in Rossinis Il Barbiere di Siviglia, am Gasteig in München in Mozarts Così fan tutte. Florian Götz gastiert auch an der Oper Leipzig, an den Staatstheatern Darmstadt, Karlsruhe und Nürnberg, am Concertgebouw Amsterdam, deSingle Antwerpen sowie am Konzerthaus Berlin. Er ist Gast der Ludwigsburger Schlossfestspiele, des Rheingau Musik Festivals, der Schwetzinger SWR Festspiele, der Händelfestspiele Halle und Göttingen, des Festival de Sablé. Er arbeitet mit dem Gewandhausorchester Leipzig, den Stuttgarter Symphonikern, der Akademie für Alte Musik Berlin, der Lautten Compagney Berlin, L’arte del mondo, Le Poème Harmoniqie und dem Ricercar Consort, mit Dirigenten wie Sir Collin Davis, Vincent Dumestre, Jean-Claude Malgoire, Michael Sanderling, Wolfgang Katschner, Dorothee Oberlinger und Konrad Junghänel.

Das Grundmann-Quartett, benannt nach dem Oboenbauer Jakob Friedrich Grundmann (1727-1800), widmet sich hauptsächlich den neun Budapester Oboenquartetten von Georg Druschetzky und, in Zusammenarbeit mit Bariton Florian Götz, den Liedzyklen von Franz Schubert (Winterreise), Robert Schumann (Dichterliebe; Liederkreis Op. 39) und Gustav Mahler (Des Knaben Wunderhorn) in einer Bearbeitung für Gesang und Oboenquartett. Neben Oboenquartetten befinden sich Streichtrios von Mozart, Schubert, Beethoven, Eybler und Hummel in seinem Repertoire. Seit seiner Gründung 2010 gab das Grundmann-Quartett Konzerte in Madrid, Amsterdam, Budapest, Prag, Berlin, Dresden, Braşov u.a.

Eduard Wesly, geboren, aufgewachsen und ausgebildet in Amsterdam, ist von einigen Mitgliedern des Concertgebouw Orchesters in der Kunst des Oboenspiels unterwiesen worden. Danach spielte er elf Jahre lang im Rohrblattensemble Calefax. Seit einigen Jahren konzentriert er sich auf die Musik und die Oboen des achtzehnten Jahrhunderts. Er sammelte wertvolle Erfahrungen bei den English Baroque Soloists mit John Eliot Gardiner und bei Musica Antiqua Köln mit Reinhard Goebel. Heutzutage ist er Mitglied des Orchestra Libera Classica in Tokyo und von Al Ayre Español in Zaragoza.

Ulrike Titze studierte in Dresden Violine und war anschließend Mitglied der Staatskapelle Weimar. Sie leitete das Dresdner Barockorchesters über 25 Jahre als Konzertmeisterin. Im Rahmen Internationaler Bachakademien und als gastierende Konzertmeisterin ist sie regelmäßig von Musikhochschulen, Orchestern und Festivals innerhalb Deutschlands, nach Rumänien, in die Ukraine und Türkei eingeladen.

Bettina Ihrig  studierte in Hannover und Salzburg Viola und sammelte Orchesterpraxis in der Jungen Deutschen Philharmonie und im Bielefelder Philharmonischen Orchester. Heute ist sie freischaffend tätig und u.a. in der Hannoverschen Hofkapelle, der Neuen Düsseldorfer Hofmusik, im Ensemble La Ricordanza.

Ulrike Becker studierte in Weimar und Berlin Violoncello und schloss ein Konzertstudium für Viola da gamba an. Sie ist Mitglied der Lautten Compagne” Berlin, musizierte solistisch beim Händelfestspielorchester Halle und bei der Akademie für Alte Musik Berlin, ist Mitbegründerin des Trio L`Arabesque und erhielt beim internationalen Bach-Abel Wettbewerb für Viola da gamba im Jahr 2000 den zweiten Platz.

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