Musik bewegt die Seele, heißt es. Die individuelle Wirkung von Musik hängt aber stark von den persönlichen Erfahrungen und Befindlichkeiten des Hörers ab. Undwas hatte der Komponist eigentlichmit seinem Werk im Sinn? – Zunehmend rücken neben der historischen Aufführungspraxis der Musik vergangener Epochen auch deren Rezeptionsgeschichte
und Einordnung in den gesellschaftlichen Kontext in den Focus. Was könnte da aufschlussreicher sein als Programmkonzepte historischer Interpreten, die mit ihremMusizierstil die Hörgewohnheiten ihrer Zeit geprägt haben. Antje Weithaas und Thomas Hoppe, beides führende Interpreten unserer Zeit, erarbeiteten deshalb ein Konzertprogramm, welches detailliert einem Kammermusikabend vom 7. November 1857 imLeipziger Gewandhaus mit Joseph Joachim an der Violine und Clara Schumann am Klavier entspricht.

Antje Weithaas, Schülerin von Werner Scholz an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin, spielte nach zahlreichen Wettbewerbserfolgen solistisch mit internationalen Spitzenorchestern wie den Bamberger Symphonikern, dem Los Angeles Philharmonic Orchestra und dem London Philharmonia Orchestra unter Vladimir Ashkenazy, Sir Neville Marriner und anderen nahmhaften Dirigenten. Sie pflegt mit musikalischer Intelligenz, beispielloser technischer Souveränität und Detailtreue ein weitgefächertes Konzertrepertoire. Ihre charismatische Bühnenpräsenz stellt sie dabei ganz in den Dienst am musikalischen Kunstwerk. Aktuell gilt Antje Weithaas als „eine der größten lebenden Geigerinnen“ (Berliner Zeitung).

Thomas Hoppe studierte in den USA bei Lee Luvisi und machte seinen Abschluss an der Juilliard School in New York. Dort war er auch langjähriger Studiopianist für Dorothy DeLay und Itzhak Perlman. Als Mitglied der Ensemble ATOS Trio und 4.1 piano windtet konzertiert er weltweit und gewann zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Gastauftritte mit namhaften Streichquartetten wie dem Shanghai Quartett, dem Modigliani Quartett oder dem Mandelring Quartett runden seinen Tourneeplan ab. Er wirkt als Jurymitglied und Klavierbegleiter bei internationalen Kammermusikwettbewerben und ist pädagogisch an der Folkwang Universität der Künste in Essen, an der Musikhochschule Hanns Eisler Berlin und an der Accademia Perosi in Biella (Italien) tätig.

Programm

Robert Schumann Violinsonate a‑Moll op. 105
Johann Sebastian Bach Andante (C‑Dur) aus der Violinsonate a-Moll BWV 1003
Wolfgang Amadeus Mozart Rondo a‑Moll [KV 511]
Robert Schumann Fantasie für die Violine op. 131
Felix Mendelssohn Bartholdy Rondo Capriccioso op. 14
Ludwig van Beethoven Violinsonate c‑Moll op. 30

Mit freundlicher Unterstützung der Stadtsparkasse Magdeburg