Samstag, 03.06.2023 / Gartensaal

Kammermusik: Klangrausch

Musik als Lebenselixier

Musik von Dmitri Schostakowitsch, Maurice Ravel, Claude Debussy

Klenke Quartett:
Annegret Klenke, Beate Hartmann | Violine
Yvonne Uhlemann | Viola
Ruth Kaltenhäuser | Violoncello
und
Matthias Kirschnereit | Klavier

Klenke Quartett | Foto: Irene Zandel

In Zeiten von Social Distancing und Lockdown wurde vielen Menschen bewusst, wie wichtig vielfältige soziale Kontakte in kulturellen oder auch sportlichen Kontexten für ein erfülltes Leben sind. Auch die Damen des Klenke Quartetts, Mütter von zusammen neun Kindern, können buchstäblich „ein Lied davon singen“. Ihnen half vor allem die Musik über die schwere Zeit.
Daraus erwuchs ein Projekt mit Werken, die sich bei der Bewältigung als bedeutsam erwiesen haben. Aus dem obligatorischen Kammermusikunterricht an der Musikhochschule FRANZ LISZT in Weimar hervorgegangen, hat sich das Klenke Quartett, unterstützt durch Norbert Brainin (Amadeus Quartett), Ulrich Beetz (Abegg Trio), Harald Schoneweg (Cherubini Quartett) und Sandor Devich (Bartok Quartett) in kürzester Zeit höchstes künstlerisches Ansehen erworben. Die Förderung durch den Deutschen Musikrat und die Aufnahme in die Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler ebnete demQuartett denWeg zu internationaler Bekanntheit. Es gastierte auf renommierten Festivals in ganz Europa, begleitete den damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau auf seinen Staatsbesuchen durch Südamerika und erspielte sich mit zahlreichen CD-Produktionen hervorragende Kritiken und Anerkennung durch die internationale Fachwelt: „Vier gleichberechtigte Musikerinnen, die aufs wunderbarste, ja delikat miteinander sprechen“, urteilt das Deutschlandradio. „Historisch informiert! Wunderbar ausbalanciert“, heißt es im britischen Magazin Gramophone. Als wohl bedeutendste Auszeichnung erhielt das Klenke Quartett auf der weltgrößten Musikmesse in Cannes den MIDEM Classical Award. Die Einspielung von zehn Mozart-Quartetten wird in der neuesten Ausgabe des Harenberg Kammermusikführers als Referenzaufnahme empfohlen.

Matthias Kirschnereit war kein Wunderkind – ihm gelang erst sehr spät der Sprung zur Pianistenkarriere. Während Altersgenossen bereits erste Wettbewerbserfahrungen sammelten, lebte er mit seinen Eltern fernab von künstlerischen Ausbildungsmöglichkeiten in Namibia. Mit 14 Jahren kam er ohne Eltern nach Deutschland, wurde Jungstudent bei Renate Kretschmar-Fischer an der Musikhochschule Detmold und setzte alles auf eine Karte, indem er sich ohne Abitur auf eine Musikerlaufbahn einließ. Wettbewerbserfolge, etwa beim Concours Géza Anda in Zürich, gaben ihm recht. Als „Poet am Klavier“ (Süddeutschen Zeitung) fesselt Matthias Kirschnereit nun seit über 30 Jahren mit Empfindungsreichtum und großem erzählerischen Ausdruck seine Hörer. Er konzertiert weltweit mit führenden Klangkörpern unter Dirigenten wie Hartmut Haenchen, Christopher Hogwood oder Michael Sanderling. Zahreiche Aufnahmen seiner umfangreichen Diskographie ernteten höchstes Lob. Für die Weltersteinspielung des rekonstruierten e-Moll-Klavierkonzerts von Felix Mendelssohn Bartholdy erhielt er einen ECHO-Klassik-Preis. Er hat eine Professur an der Hochschule für Musik und Theater Rostock inne und leitet die ostfriesischen Gezeitenkonzerte.

Programm

Claude Debussy Image I
Maurice Ravel Streichquartett F-Dur, op. 35

Dmitri Schostakowitsch  Klavierquintett g-Moll, op. 57

 

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