Fortepiano, Pianoforte oder auch Hammerklavier – die bahnbrechende Innovation wurde im Jahr 1697 zuerst von Bartolomeo Cristoferi gebaut und als ›Cimbalo con piano e forte‹ bezeichnet. Im Gegensatz zum ›zirpenden‹ Cembalo ermöglichten von nun an die mit Leder bespannten Hämmer, die auf die Saiten schlugen statt zu zupfen, einen ›perlenden‹ Klang. Die neue Klangästhetik setzte sich im 18. Jahrhundert durch und brachte bis zum modernen Fortepiano zahlreiche Modelle hervor.
Sheila Arnolds künstlerisches Selbstverständnis als Pianistin resultiert aus einer stetigen Neugier nach den Möglichkeiten ihres Instruments, wie auch in ihrer letzten CD Ecoutez! mit den Sonatas and Interludes for Prepared Piano von J. Cage sowie Werken von Debussy und Takemitsu zu hören ist.
Ihre jahrzehntelange Beschäftigung mit Fortepianos unterschiedlicher Epochen steht in einem symbiotischen Verhältnis zu ihren Erfahrungen am modernen Konzertflügel. Dank herausragender Erfolge bei internationalen Wettbewerben wie dem Mozartwettbewerb in Salzburg oder dem Concours Clara Haskil sowie zahlreiche Stipendien (wie Studienstiftung des Deutschen Volkes oder Deutscher Musikrat) und Auszeichnungen (wie den Mozartpreis der Mozartgesellschaft Wiesbaden 1995) konnte sie eine internationale Karriere als Pianistin etablieren. Ihre Aufnahmen bei CAvi-Records erhielten höchste Anerkennung von der internationalen Fachpresse. So wurde ihre CD mit Werken von Brahms (Händelvariationen) und Schumann (Kinderszenen) mit dem französischen Choc-Preis ausgezeichnet und ihre letzte CD Ecoutez! fand Eingang in die Longlist des Deutschen Schallplattenpreises.
Zudem ist sie Mitherausgeberin der Neuausgabe der Klavierstücke von Ludwig van Beethoven beim Verlag Wiener Urtext 2020.
Sheila Arnold ist Professorin an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, ist als Jurorin tätig und gibt regelmäßig internationale Meisterkurse. Ihre Studierenden sind Preisträger nationaler und internationaler Klavierwettbewerbe.
Programm
Franz Schubert Sonate G-Dur D 894 "Fantasie"
Wolfgang Amadeus Mozart Fantasie c-Moll KV 475
Franz Schubert Vier Impromptus D 899