Marie Jaëll war zu Lebzeiten eine bekannte und geschätzte Pianistin, und Klavierpädagogin. Sie komponierte etwa 70 Werke verschiedener Genres und untersuchte erstmals mit wissenschaftlichen Methoden die physiologischen und mentalen Grundlagen des Klavierspiels.
Über diese außergewöhnliche Frau, die es geschafft hat, sich in einer männerdominiertenWelt durchzusetzen, schrieb ihre Berufskollegin Cora Irsen eine Biographie. Die auszugsweise Lesung wird umrahmt durch Klavierstücke von Marie Jaëll, Camille Saint-Saëns, Johannes Brahms und Franz Liszt. Leidenschaft und ein ehrliches Spiel sind die Markenzeichen der international gefragten Pianistin Cora Irsen, die vor allem als kongeniale Liszt-Interpretin für Furore sorgt. Seit ihrer Debüt-CD (2001) mit Solowerken von Franz Liszt, gespielt auf dessen historischem Flügel inWeimar, setzte sie sich in vielfacher Hinsicht mit Liszts Klavierwerk auseinander. Sie bewegte sich dabei immer nahe am Notentext und suchte nach Intentionen und emotionalen Bezügen. So entstand eine innere Verbundenheit mit Franz Liszt, die bald auch dessen Weggefährtin Marie Jaëll einschloss. Mit dem Label Querstand produzierte sie bis 2017 Jaëlls komplettes Klavierwerk auf fünf CDs (ECHO KLASSIK 2017).