Sonntag, 13.02.2022 / Gartensaal

Musik am Nachmittag: 1791 - Doktorwürde

Musik von W. A. Mozart, C. René Hirschfeld, Jaques Ibert

Mitteldeutsche Kammerphilharmonie Schönebeck
Jelka Weber | Querflöte
Jan Michael Horstmann | Dirigent


Konzerteinführung um 16 Uhr im Kleinen Saal

Jelka Weber | Foto: Jim Rakete

Konflikte zwischen Orthodoxie und Neologie, zwischen kirchlicher Tradition und Aufklärung gipfelten im Religionsedikt des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II. von 1788. Ziel war es, die neueren Strömungen zu knebeln und die konservativen Kräfte zu unterstützen. Grund genug für Johann Wilhelm Tolberg, dem Studium der Theologie den Rücken zu kehren und sich fortan der Mediz in zuzuwenden. Er hoffte, „frey von allen Symbolen am Arm der Natur“ seiner „Ueberzeugung folgen“ und der Menschheit nützlich sein zu können. 1791 promovierte er erfolgreich an der Universität Halle.

Mozart schrieb im selben Jahr – seinem Todesjahr – eine Krönungsoper für Leopold II. von Böhmen über Titus Vespasian, der nicht an erstarrten Gesetzen festhaltend weise, milde und zukunftsorientiert handelt. Mozart trachtete immer danach, sich der Fessel der Konvention zu entziehen, und suchte den Kontakt zu weltoffenen, philantropischen Zeitgenossen. Einer davon war Sigmund Haffner der Jüngere, der als Erbe einer Salzburgischen Großkaufmannsfamilie sein Geld freigiebig unter Arme und Bedürftige verteilte und dem Mozart neben einer Serenade seine D-Dur-Sinfonie widmete. Wie Tolberg schwankte der Franzose Jacques Ibert zwischen zwei Welten: der Übernahme der väterlichen Geschäfte und dem Ruf der Musik. Sein 1934 entstandenes Flötenkonzert ist ein brillant-geistreiches Werk voller französischem Esprit.

Den anspruchsvollen Solopart übernimmt Jelka Weber, Flötistin der Berliner Philharmoniker. Kammermusikalisch ist Jelka Weber regelmäßig auch beim Scharoun-Ensemble Berlin und im Rahmen des Davos-Festivals zu hören. Seit 2008 unterrichtet die mehrfache Preisträgerin renommierterWettbewerbe selbst an der Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker.
Auch C. René Hirschfeld ist ein Wanderer zwischen den musischen Welten, daher dürfen wir sehr gespannt auf das neue Werk vom Composer in Residence am Gesellschaftshaus Magdeburg sein.

 

Programm
C. René Hirschfeld Uraufführung
W. A. Mozart Ouvertüre zur Oper „La Clemenza di Tito“ KV 621
Jacques Ibert Konzert für Flöte und Orchester
W. A. Mozart Sinfonie Nr.35 D-Dur KV 385 „Haffner-Sinfonie“

 

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