Samstag, 26.11.2022 / Gesellschaftshaus Magdeburg

offbeat: Duo Schultze-Puntin

Celestial Mechanics

Claudio Puntin | Klarinette, Live-Elektronik, Zischboard
Stefan Schultze | präpariertes Klavier, Live-Elektronik, Fender Rhodes

Claudio Puntin | Foto: NCSA

This is…art! »This is how people are, this is art, and this is a strong statement!«– sagt Claudio Puntin über das Schaffen von Stefan Schultze, Artist in Residence im Gesellschaftshaus. Für beide gilt, ihre Performances sind exemplarisch für ein Maximum an musikalischer Freiheit und Tiefe zugleich.

Claudio Puntin ist ein Schweizer Jazzklarinettist italienischer Abstammung. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der kreativen Musik auf allen Klarinetten. Von 1987 bis 1993 studierte er in Köln und Rotterdam Klarinette, Bassklarinette, Jazz und zeitgenössische Musik. Seit 2009 ist er Dozent für Jazz-Klarinette an der Universität der Künste Berlin.
Im Duo mit Steffen Schorn tourte er weltweit. Claudion Puntin gründete verschiedene Formationen wie Quipu, das Claudio Puntin Trio (mit Anders Jormin und Miroslav Tadi), das World Clarinet Quartett (mit Gabriele Mirabassi, Luca Raele und Paulo Sergio Santos), Sepiasonic, das "Trio dolce Vita" und mit Martina Taubenberger das Festival Tonspuren.
Daneben arbeitete Puntin unter anderem mit dem Orchester des Bayerischen Rundfunks, dem Lucerne Jazz Orchestra, dem WDR Rundfunkorchester Köln, dem Ensemble Modern, der WDR Big Band Köln und der NDR-Bigband sowie mit Skúli Sverrisson, Samuel Rohrer, Nils Wogram, Hermeto Pascoal, Sidsel Endresen, Fred Frith, Ricardo Villalobos, Lucas Niggli, Wolfert Brederode u.v.a.
Als Komponist und Produzent realisierte er Musik für Hörspiele, Filme, Theater und Ausstellungen, wie zu Vermessung der Welt (Daniel Kehlmann) oder Rot ist mein Name (Orhan Pamuk). Als Solist ist er in diversen Filmen zu hören, z.B.in Jenseits der Stille (Caroline Link). Mittlerweile arbeitet Puntin vermehrt mit Musikern der Berliner Elektroszene zusammen und präsentiert mit seinem Soloprogramm die Bandbreite seiner Instrumente gepaart mit seiner Elektronik.

Der Komponist und Pianist Stefan Schultze ist einer der facettenreichsten und originellsten Musiker der deutschen Jazzszene. DerWahlberliner, der Klavier und Komposition in Köln und NewYork u. a. bei Reiko Füting studierte, bewegt sich an den Schnittstellen von Neuer Musik, Improvisation und Jazz und hat daraus einen eigenen Stil kreiert. Sein künstlerisches Wirken spannt einenweiten Bogen von der Komposition für unterschiedliche Besetzungen bis zur Initiierung und Durchführung kulturpolitischer Musikprojekte. Stefan Schultze gründete und leitete zahlreiche eigene preisgekrönte Ensembles und arbeitete dabei mit vielen wichtigen Musikern und Orchestern, wie Tom Rainey, Herb Robertson, dem Metropole Orchestra und der WDR-Bigband, zusammen.
2010 führte ihn eine Tour nach Mazedonien, wo er mit seiner Gruppe »Stefan Schultze Large Ensemble« mit mazedonischen Komponisten zusammenarbeitete. Er gastierte u.a. beim Montreux Jazz Festival (Schweiz), Jazz Peru Internacional (Lima, Peru), Costa Rica International Jazz Festival und in der Carnegie Hall (New York, USA) und arbeitete unter anderem mit Claudio Puntin, Frank Gratkowski, und Paulo Álvares zusammen. Seit einiger Zeit widmet er sich vermehrt Soloprojekten mit präpariertem Klavier. 2018 brachte er sein vielbeachtetes Solo-Debüt »System Tribe« (WhyPlayJazz) heraus. Stefan Schultze ist Leiter des Masterstudiengangs Music Composition Contemporary Jazz an der Hochschule der Künste Bern und leitet diverse Hochschulorchester und Workshops. Dem Magdeburger Musikpublikum ist er auch durch die langjährige Leitung der Uni-Bigband und die Uraufführung seines Chorstücks »Our Voices« beim Chorfest Magdeburg im Jahr 2018 bekannt.

Stefan Schultze | Foto: Falk Greiffenhagen

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