Mechthild – ein Mysterienspiel
Musiktheater in drei Akten und einem Prolog von Reiko Füting mit einem Epilog von Oliver Schneller
Libretto von Christian Lehnert
basierend auf Leben und Schriften der Mechthild von Magdeburg
Uraufführung
anlässlich der Wiedereröffnung der ehemaligen Klosterkirche im Kunstmuseum
Das Mysterienspiel „Mechthild“ wird am 16. September, 20 Uhr, anlässlich der feierlichen Wiedereröffnung der Klosterkirche und des Nordflügels im Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg uraufgeführt.
Die genreübergreifende Produktion verknüpft mittelalterliche und zeitgenössische Musik in einem Klangraum und widmet sich „Mechthild von Magdeburg“, einer bedeutenden Persönlichkeit der Stadtgeschichte.
Die Landeshauptstadt und der Magdeburger Musikverein e.V. beauftragten den in New York tätigen Komponisten Reiko Füting mit diesem Werk. Ihm zur Seite stehen Christian Lehnert als Librettist, Oliver Schneller, der elektronische Klänge beisteuert. Helge Leiberg wird das theatrale Geschehen mit Live-Malerei begleiten. Leiberg begeisterte zuletzt 2014 in Magdeburg mit der Live-Malerei zur Händel-Telemann-Oper „Otto“.
Die Regie liegt in den Händen von Thomas Schmidt-Ehrenberg, der bis zum Sommer dieses Jahres am Theater Magdeburg als Dramaturg tätig war, die Ausstattung besorgt Christiane Hercher.
Das Mysterienspiel ist eine Form des Dramas und des Musiktheaters mit religiösen Inhalten. In der Regel wurde in ihm das Leben Heiliger dargestellt. Dieses theatrale Genre wurde im christlichen Europa besonders ab dem 14. Jahrhundert populär, wo es sich zunehmend aus seinem liturgischen Kontext herauslöste. Dieser Tradition folgt die Produktion „Mechthild“ und nimmt das Leben der Mechthild von Magdeburg sowie ihre Visionen als Vorlage für ein modernes szenisches Mysterienspiel für Sänger, Tänzer, Instrumentalisten, elektronische Klänge und Live-Projektionsmalerei.
Das Genre des Mysterienspiels wird so in die mediale Welt des 21. Jahrhunderts überführt.
Der Raum der Aufführung, die Klosterkirche sowie das Kunstmuseum, wird als Ganzheit in die Konzeption einbezogen. Sänger und Musiker befinden sich an verschiedenen Orten, Videoprojektionen und Klanginstallationen erweitern die sinnliche Erfahrung.
Mechthild von Magdeburg (um 1207 - 1282) stammte vermutlich aus einer adligen Familie. Ihr erstes mystisches Erlebnis hatte sie mit 12 Jahren; etwa 8 Jahre später zog sie nach Magdeburg, um dort mehr als 30 Jahre als Begine nach den Regeln des heiligen Dominikus in der Nähe des heutigen Kunstmuseums zu leben. Im Laufe ihres Lebens legte Mechthild immer wieder schriftlich Zeugnis ab von ihren Gottesvisionen und schuf so in kunstvoller und bildreicher Sprache ihr letztlich 7 Bände umfassendes Werk „Das fließende Licht der Gottheit".
Als Solistinnen konnten die beiden Sopranistinnen Olivia Stahn und Hanna Herfurtner sowie die Schauspielerin Susi Wirth gewonnen werden. Den Chorpart übernimmt Ensemble „Auditivvokal Dresden“, die musikalische Begleitung das Ensemble „Adapter“ aus Berlin. Mit dabei sind auch zwölf Jugendliche, die ihre Ausbildung in der Chorklasse des Magdeburger Hegel-Gymnasiums erhielten.
Ergänzt wird das Ensemble um fünf Tänzerinnen des New Chamber Ballet New York unter der Leitung des Choreografen Miro Magloire.
Eine Veranstaltung vom Magdeburger Musikverein e.V. (Förderverein des Gesellschaftshauses Magdeburg) in Kooperation mit der Landeshauptstadt Magdeburg (Gesellschaftshaus und Kunstmuseum).
Förderer:
Land Sachsen-Anhalt, Kunststiftung Sachsen-Anhalt, Lotto Sachsen-Anhalt und Stiftung Kloster Unser Lieben Frauen
Premiere: Fr., 16.9.2022, 20.00 Uhr
weitere Vorstellungen: Sa., 17.+ So., 18.9., jeweils 20.00 Uhr