SinusTon | 12. Magdeburger Tage der elektroakustischen Musik
Heinrich Schütz (1585–1672) gilt als erster deutscher Komponist von europäischem Rang, als „parens nostrae musicae modernae“. Neben dieser „Vaterschaft“ der modernen Musik strahlte er auch als „Lumen Germaniae“ – als Licht Deutschlands – weit hinaus. Das ist umso erstaunlicher, da 30 seiner aktiven 41 Kapellmeisterjahre vom Dreißigjährigen Krieg geprägt waren. Doch seine Musik reflektiert nicht nur Trauer und Tod, sie kündet vor allem vom Leben, und ja, sie erzählt nicht minder vom Überleben, von Trost, Hoffnung, Zuversicht und Lebensfreude. Viele seiner Werke stehen für Schütz‘ Vermögen, eine geradezu überwältigende Raummusik von größter Intensität zu schaffen, ohne dass dabei feine lineare Entwicklungen und subtile Wortdeutungen verloren gehen.
Diese in ihrer Zeit extrem moderne, klangprächtige, mehrchörige Musik von einem der „allerbesten teutschen Componisten“ ist Anregung und Inspiration für einen der innovativsten Komponisten und Klangkünstler unserer Tage: Fabian Russ.
Er taucht ein in dieses komplexe Werk, gestaltet in einer kreativen Auseinandersetzung einen bewegenden Dialog mit dem Originalwerk, dessen Einspielung durch den Dresdner Kammerchor als Grundlage dient, spürt den vielschichtigen Verschränkungen nach und kreiert einen ganz neuen Klangraum, der Moderne über die Jahrhunderte miteinander verbindet.
In Kooperation mit SCHÜTZ22.DE.