Stefan Schultze bewegt sich als Komponist und Leiter mit seiner Big-Band-Formation „Large Ensemble“ bewusst im Grenzbereich unterschiedlicher Genres und Sparten zwischen Jazz, Neue Musik und Minimal. Auf der Suche nach Inspiration in der Beschränkung stieß Schultze auf „Silver Apples on the Moon“. Subotnick forschte für sein Album an einem bestimmten Klangdesign, „so lange, bis es nichts mehr zu entdecken gab“, fügte neue Tonaufnahmen bestehenden Aufnahmen hinzu und überspielte wieder. Diese Arbeitsweise stellt einen frühen Overdubbing Prozess dar, eine Arbeitsweise, die in der Klangkunst und der Musique concrète aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu finden ist. Subotnicks überwiegend intuitiver Prozess des fortschreitenden Entwickelns, Verknüpfens und Optimierens einzelner durch den Synthesizer erzeugter Klangstrukturen führte zu immer neuen und komplexeren Ergebnissen.

Es ist dieser hörbare und spürbare Entdeckergeist des frühen elektronischen Musikalbums, der Stefan Schultze zu seinem neuen Projekt inspiriert hat. Die Spuren des elektronischen Klangkünstlers sind Ausgangspunkt einer musikalischen Identitätssuche: Statt wie bisher ein Werk für das Ensemble zu komponieren und aufzuführen, setzt Stefan Schultze einen partizipatorischen Prozess zwischen Ensemble und Komponist auf verschiedenen Projektebenen in Gang.

Im ersten Teil des Konzerts spricht Morton Subotnick über seine Musik und führt sein legendäres Stück „Silver Apples of the Moon“, das erste elektronische Stück, das eigens für die Veröffentlichung auf Schallplatte geschaffen wurde, vor.
Der Komponist Morton Subotnick hat ganze Generationen von Musikern im Bereich der elektronischen und elektroakustischen Musik geprägt.

Eine Veranstaltung des Magdeburger Musikvereins in Kooperation mit der Landeshauptstadt Magdeburg (Kulturbüro).

Gefördert von: Land Sachsen-Anhalt, Stiftung Kloster Unser Lieben Frauen, Stiftung Kunst und Kultur der Stadtsparkasse Magdeburg