Freitag, 18.06.2021 / Gesellschaftshaus Magdeburg

Terrassenkonzert: Serenade mit Mozart

Wolfgang Amadeus Mozart „Gran Partita“ KV 316

Philharmonisches Bläserensemble

Henning Ahlers, Sabine Schwarzbach | Oboe
Georg Dengel, Luisa Hoberg | Klarinette
Gisela Hauter, Joshua Löhrer | Bassetthorn
Gerd Becker, Lena Nell | Fagott
Eckart Kummer | Kontrafagott
Ueli Bitterli, Miguel García, Fiorenzo Ritorto, Claudiu Jitianu | Horn

Philharmonisches Bläserensemble ©Theater Magdeburg

Programm

Wolfgang Amadeus Mozart Serenade B-Dur für zwölf Bläser und Kontrabass, KV 361, “Gran Partita”

1. Largo – Molto allegro
2. Menuetto – Trio I – Trio II
3. Adagio
4. Menuetto. Allegretto – Trio I – Trio II
5. Romance. Adagio – Allegretto
6. Tema con variazioni
7. Finale. Molto allegro

 

“Hab’ auch heut eine Musik gehört mit Blasinstrumenten, von Herrn Mozart, in vier Sätzen – herrlich und hehr! Sie bestand aus dreizehn Instrumenten,… und saß bei jedem Instrument ein Meister – o es tat eine Wirkung – herrlich und groß, trefflich und hehr!”

Diese Tagebucheintragung eines Wiener Musikenthusiasten aus dem Jahre 1784 ist ein authentisches Dokument für die Begeisterung, die Mozarts größte Bläserserenade, die Gran Partita, KV 361, bei den Zeitgenossen auslöste.
Auch 200 Jahre später hat sie nichts von ihrer Faszination eingebüßt: In Milos Formans Film Amadeus fiel dem Adagio dieses Werkes die dankbare Aufgabe zu, Salieris erste Begegnung mit der Musik seines Konkurrenten zu untermalen: eine lange Kamerafahrt durch die Enfilade eines Rokokopalastes, begleitet vom suggestiven Klangteppich, den die Hörner und Fagotte vor der Solooboe ausbreiten.
Die filmisch nicht ungeschickte Umsetzung spiegelt das Faszinosum wider, das nicht nur von diesem Satz, sondern von der gesamten Serenade ausgeht.

Der Variationensatz dürfte Mozartfreunden noch aus einem anderen Werk des Meisters bekannt sein: dem C-Dur-Flötenquartett, KV 285b. Während man früher diese Version für eine Bearbeitung hielt, ergaben neuere Untersuchungen, daß Mozart vielleicht zunächst den Quartettsatz schrieb und diesen dann für die große Besetzung arrangierte. Man hört drei Variationen in Dur, eine in Moll, eine Adagio-Variation und eine fast kesse, tänzerische Schlußvariante.
Nach der hybriden Prachtentfaltung der ersten sechs Sätze wollte Mozart die Geduld der Hörer im Finale offenbar nicht weiter strapazieren. Er schrieb ein unkompliziertes Rondo, dessen Thema an die Melodie Vivat Bacchus, Bacchus lebe aus der Entführung erinnert.

(Quelle: Kammermusikführer, https://www.kammermusikfuehrer.de/werke/1308)

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