Donnerstag, 20.10.2016 / Schinkelsaal

Orgel trifft Stummfilm

Der Untergang des Hauses Usher

Im Rahmen der 6. Filmkunsttage Sachsen-Anhalt

Sarah Weinberg - Stimme
Anne Michael - Orgel, Klavier
Franz Danksagmüller - Klavier, Elektronik

Jean Epstein verfilmte 1927 die erste Adaption von Edgar Allan Poes Geschichte Der Untergang des Hauses Usher über den verfluchten Landsitz einer Familie als avantgardistischen Horrofilm.

Mit Jean Epstein und Luis Buñuel (Epsteins Regieassistent) arbeiteten zwei der größten Avantgardisten an der ersten Verfilmung von Edgar Allen Poes klassischer Erzählung. Kongenial wird Poes auf Effekt abzielender Sprachduktus in die Mittel des Films übertragen: Zeitlupen, Überblendungen, surreale Bildkompositionen tragen zur irrational wirkenden Ästhetik des Werkes bei – ohne ganz auf eine erzählerische Kohärenz zu verzichten. (Filmmuseum Potsdam)

Auf seinem verfluchten Landsitz lebt Roderick Usher (Jean Debucourt) zusammen mit seiner Frau Madeleine (Marguerite Gance), die an einer mysteriösen Krankheit leidet. Aufgrund eines Briefs des Hausherren eilt dessen Freund Allan (Charles Lamy) herbei. Der muss feststellen, dass Roderick wie ein Besessener Porträts seiner Gattin malt. Mit jedem weiteren Bild scheinen alle Kräfte Madelaines zu entweichen und sie stirbt letztendlich. Von Wahnsinn und Paranoia getrieben, betritt Roderick die Welt seiner eigenen Wahnvorstellungen. Der Film wurde 1928 in Frankreich uraufgeführt.

 

FSK: 16 Jahre; Länge: 63 Min.

 

Franz Danksagmüller ist Professor für Orgel und Improvisation an der Musikhochschule in Lübeck. Seine Kompositionen umfassen Kammermusik, Musik für Orgel, Chor und Elektronik, sowie Film- und Theatermusik. Franz Danksagmüller zählt durch seine exzessiven Orgelimprovisationen und seine Live-Elektronik Performances zu den kreativsten Köpfen der internationalen Konzertszene. Er arbeitete u.a. mit Lauren Newton, Klaus Mertens, Ton Koopman und John Malkovich.

Seine Kompositionen werden weltweit aufgeführt. Schwerpunkte in seiner Arbeit bilden die Zusammenführung aktueller Kompositionstechniken mit historischen Instrumenten sowie die Verwendung der menschlichen Stimme in all ihren Ausdrucksmöglichkeiten.

 

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